Rückblick auf die Weihnachtskonzerte 2018

Text: Dietrich Irmer                     Fotos: Medienklub

Traditionell haben alle Chöre zur Weihnachtszeit Konjunktur aber bei uns gab es zudem ein Jubiläum, das dringend nachgefeiert werden musste. Unter der Leitung von Christine und Stefan Richter begann 1983 die Ausbildung für die erste Musikklasse an unsere Schule.

Durch die guten Kontakte unseres Chorleiters Stefan Müller zu den Gründern entstand die Idee eines gemeinsamen Konzertes mit dem Chor der Ehemaligen, der aus mehreren Jahrgängen unserer Absolventen besteht. Da die Sänger dieses Chores inzwischen nicht nur über ganz Deutschland verteilt leben, sondern zum Teil auch von weiter her anreisen, machte das als gemeinsamen Termin unseren gewohnten Dienstag unmöglich, so dass hier nur das Konzert am Vormittag für unsere Schule stattfinden konnte.   Eine weitere Herausforderung ergab sich aus der Tatsache, dass im Altarraum der großen Kirche St. Bartholomäi über 200 Personen Platz haben müssen, also für den Kinder und Spatzenchor dort kein Raum mehr zur Verfügung stand. Der Kinderchor präsentierte seine beiden Beiträge von der Orgelempore aus.  Spatzenchor und Bläser gestalteten ein eigenes Konzert am Abend des 11.12. in der Aula des Gymnasiums.

Unter der Leitung von Luise Leddig und der Begleitung  von Ines Bethage erklangen traditionelle Weihnachtlieder, ein und mehrstimmig, begleitet und a capella, sowie in abwechslungsreichen Arrangements. Solisten, kleine Ensembles aber auch der ganze Chor trugen die weihnachtlichen Weisen dem Publikum in der gut gefüllten Aula vor. Besonders beeindruckend war die Einbindung der Bläser in die Chorarrangements. Die Stunde des Konzerts ging wie im Flug vorbei.

Das große Konzert am 15.12. in St. Batholomäi war durch die beiden Chorleiter Stefan Richter und Stefan Müller so angelegt, dass jeder der beteiligten Chöre Gelegenheit hatte, sich allein zu präsentieren, trotzdem gab es aber viele Stücke, in denen der Jugendchor mit den Ehemaligen gemeinsam agierte. Dabei lag es in der Natur der Sache, dass der Jugendchor sich zu großen Teilen auf ein Repertoire vorbereitete, dass Stefan Richter einst mit den Ehemaligen erarbeitet hatte. Die Sängerinnen und Sänger des Jugendchores leisteten hier hervorragende Arbeit, mussten sie doch in recht kurzer Zeit eine Fülle neuer Literatur bewältigen. Stefan Richter überlies nichts dem Zufall und arbeitete im Vorfeld mit den Jugendlichen an der musikalischen Umsetzung des gemeinsamen Repertoires. So wurde in der gemeinsamen Vormittagsprobe mit den Ehemaligen schnell klar, dass man zu guten Ergebnissen kommen konnte. Die Stimmen verschmolzen in der Masse der rund 200 Sängerinnen und Sängern zu einem Chor, der durch Klangfülle und Homogenität überzeugte. So entstand, bei eigentlich fremden Menschen, ein Gefühl der Nähe in der großen Gemeinschaft der jetzigen und ehemaligen Demminer Choreleven von 1983 bis 2018.

Als das Konzert traditionell mit dem Lied „Tausend Sterne sind ein Dom“ durch die beiden Chöre und die hervorragend aufspielenden „Mecklenburger Kammersolisten“ eröffnet wurde, konnten sich die Gäste in St. Barholomäi vom Klang dieses besonderen Ensembles begeistern und berühren lassen. Es folgten Teile aus Bachs Weihnachtsoratorium sowie Chormusik aus vier Jahrhunderten, die immer wieder  subjektive Perspektiven auf eines der wichtigsten Feste unserer christlich abendländischen Kultur hinterfragten oder darboten. Zentraler Punkt war hier der Choral aus dem Weihnachtsoratorium von J.S. Bach  „Wie soll ich dich empfangen“, der mit seiner Melodie schon eine Verbindung zum Osterfest herstellt. Der Jugendchor präsentierte zwei berühmte Chöre aus Händels Messias. Zum einen „Denn es ist uns ein Kind geboren“ und das „Hallelujah“. Dazwischen gab es immer wieder auch solistische Beiträge bzw, sorgten kleinere Ensembles für Abwechslung. Besonders beeindruckend, die beiden Stücke des Kinderchores, von der Orgelempore dargeboten. Stefan Müller würdigte mit einer kleinen Ansprache den Anlass der Konzertes, unser 35jähriges Jubiläum und die Verdienste des Ehepaares Richter, die 1983 den Musikbereich gegründet hatten und ihn durch die Wende und binnen kurzer Zeit auch zu nationalen und internationalen Erfolgen geführt hatten. Mit dem Verklingen des Schlussakkordes des letzten Liedes, das zugleich auch das Eröffnungsstück war, wurde den Akteuren und Organisatoren bestätigt, dass ihr Anliegen zu diesem Konzert aufgegangen war. Stehende Ovationen, und nicht enden wollender Applaus in der voll besetzten Kirche drückten die Begeisterung des Publikums für dieses besondere Konzerterlebnis aus. Vielleicht wird dieses Konzert auch zu einer Art Auftakt für weiter gemeinsame Aktionen von Ehemaligen und aktuellen Schülern unserer Einrichtung.

Als drittes Konzert fand am 19.12. dann unser 1. Vorspielabend im Chorprobenraum in der Saarstraße statt. Hier standen vor allem die Beiträge von Solisten, Duetten und kleineren Ensembles im Mittelpunkt. Natürlich ging dieses Konzert nicht ohne weihnachtliche Bezüge. So schaffte es das Klarinettenensemble einen großen Teil des Saales zum Mitsingen von bekannten Weihnachtsliedern zu überreden. Schüler hatten auch die Gelegenheit ihre Programme für den im Januar stattfindenden Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ der Öffentlichkeit zu präsentieren. Frau Bethage hatte die Beiträge wieder liebevoll zusammengestellt und Jan aus der 9. Klasse führte durch das Programm.

Als viertes und letztes Konzert der gymnasialen Adventskonzerte präsentierten am 20.12.die Kinder des Vorbereitungskurses in der Aula unserer Schule die Lieder, die sie in den vergangenen Wochen unter der Anleitung von Frau Leddig gelernt hatten ihren Eltern und Großeltern. Dabei kombinierten sie rhythmische Elemente mit dem Gesang, was den Liedern zusätzlichen Schwung verlieh und den Kindern sichtlich Freude bereitete.

Für das Gelingen der Konzerte war in diesem Jahr von allen Beteiligten besondere Initiative gefragt.

Ich möchte mich bei unseren Schülern bedanken, die durch ihr persönliches Engagement zum Gelingen der Konzerte beitrugen. Ich bedanke mich bei unseren ehemaligen Schülern, die sich auf dieses Projekt eingelassen und erheblichen Anteil am Erfolg des Konzertes haben.

Ich möchte mich bei den Chorleitern Stefan Richter und Stefan Müller für die Vorbereitung und Durchführung des großen Konzertes am 15.12. bedanken, Luise Leddig danke ich insbesondere für die gelungene Konzeption und Leitung des Konzertes der Spatzen und Bläser. Ines Bethage danke  ich für die Organisation des weihnachtlichen Vorspielabends und für die Korrepetition unserer Chöre und Schüler sowie die organisatorische Unterstützung bei den Konzerten. Ich danke Frauke Gnau für ihre  kontinuierliche prägende Stimmbildung der Chören und Solisten. Ich bedanke mich bei meinen Kollegen des Musikbereichs und des Allgemeinbereichs. Sie haben durch Ihr Verständnis, Unterstützung und Rücksichtnahme in vielerlei Hinsicht zum Erfolg der Konzerte beigetragen. Weiterhin danke der Kirchgemeinde St. Batholomäi für die unkonventionelle Unterstützung bei den beiden Konzerten. Nicht zuletzt bedanke ich mich beim Förderverein der Musikklassen, insbesondere dem Vorstand, die mit viel persönlichem Zeitaufwand aber auch finanziell die  Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Konzerte unterstützte.

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Neueste Beiträge

Up Fritz Reuter siene Spuren in Stemhagen

(Text: K. Studier, Foto: M. Koch)

„Ik weit einen Eikbom, de steit an de See,
De Nurdstorm, de brusʼt in sin Knäst, […]
Hei reckt sik von Pommern bet Nedderland. […]
Hei ward noch stahn,
Wenn wedder mal dusend von Johren vergahn.“

So charakterisierte Fritz Reuter 1860 zuversichtlich die niederdeutsche Sprache in seinem Versepos „Hanne Nüte un de lütte Pudel“. Aus eben dieser Motivation, den Eichbaum Plattdeutsch zu erhalten, wurde an unserer Schule Niederdeutsch als Profilzweig etabliert. Da die Regionalsprache und ihre Kultur insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern untrennbar mit dem Werk Fritz Reuters verknüpft sind, begegnen unsere Profilschülerinnen und Profilschüler ihm des Öfteren im Niederdeutschunterricht. Intensiviert wurde die Auseinandersetzung mit dem bekannten plattdeutschen Dichter nun durch einen Besuch seiner Geburtsstadt Stavenhagen (ndt.: Stemhagen).

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Landeswettbewerb „Jugend musiziert“

Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ 25./26.3. in Greifswald

Text: Dietrich Irmer

Auch in diesem Jahr waren Schüler des Goethe Gymnasiums Demmin, Musikgymnasium beim Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ erfolgreich.

Emely Bartsch und Jil Salewski erreichten im Fach Gesang einen 1. Preis und die Weiterleitung zum Bundeswettbewerb in der Schumann – Stadt Zwickau.

Wir gratulieren unseren Schülerinnen Emely und Jil,  ihrer Gesangslehrerin Frauke Gnau und den beiden Begleitern Silke Vogler und Rira Kwon - Rosin ganz herzlich zu diesem herausragenden Erfolg!

Wir gratulieren auch unserer Schülerin Ella Streeck aus der Klasse 5m, die über die Musikschule Altentreptow/Demmin ebenfalls einen 1. Preis im Fach Gesang erreichen konnte.

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3. Vorspielabend

Text Ines Bethage Fotos Dietrich Irmer

In der sehr gut besuchten Aula der Schule fand am 22.03. 2023 der 3.Vorspielabend des Musikgymnasiums in diesem Schuljahr statt. Maxi Kirsch und Emily Bartsch führten das Publikum souverän und charmant durch ein Programm, das Musik aus dem 17. bis 20. Jahrhundert in verschiedenen Besetzungen bot. Im Mittelpunkt des Konzertes standen diesmal Beiträge des Leistungskurses Musik aus der Klasse 12. Vor den nun bald beginnenden Abiturprüfungen sangen und spielten Maxi, Celina, Bertha, Devin, Lena, Emily und Lara ein letztes Mal in diesem Rahmen vor. Außerdem konnten Jil Salewski und Emily Bartsch, die beide am kommenden Wochenende in Greifswald beim Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ teilnehmen, Auszüge aus ihrem Wertungsprogramm vorsingen. Diese quasi Generalprobe haben beide bravourös gemeistert. Doch auch die anderen großen und kleinen Künstler und Künstlerinnen können sehr stolz auf ihre erbrachten Leistungen sein.

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20. Landes – Saxophongruppen-Workshop

Abschlussbericht

für den 20. Landes – Saxophongruppen-Workshop am 11./12.03.2023 in Wismar
Text: Andreas Rosin – Lehrer & Leiter des Klarinetten-Quartettes und des Saxophon-Quartettes des Goethe-Gymnasium/Musikgymnasium Demmin

Der 20. Landes - Saxophongruppenworkshop am 11./12.10.2023 in Wismar wurde schon traditionell durch die engagierte Zusammenarbeit zwischen der Musikschule Wismar und dem Landesverband der Musikschulen organisiert und war auch im Jubiläumsjahr ein voller Erfolg!

Wie schon in den vergangenen Jahren war eine langfristige Planung möglich-bereits ein Jahr vorher stand fest, das der Workshop stattfindet! Das erleichterte wiederum die Vorbereitung der Quartette erheblich!

Die teilnehmenden Saxofongruppen kamen in diesem Jahr aus Wismar, Rostock, Grevesmühlen, der Insel Rügen, Neubrandenburg und Demmin – insgesamt waren  dreizehn Ensembles gegenwärtig.

Der Workshop war auch in 2023 wieder mit den hochkarätigen Dozenten besetzt wie z.B. Rolf von Nordenskjöld & Ulrich Kempendorff.

Gearbeitet wurde an diesen beiden Tagen sowohl am Repertoire der Quartette als auch an neuen Stücken. Höhepunkt war beim Abschlusskonzert am Sonntag um 15:00 Uhr in der Kreismusikschule (Standort Wismar) das gemeinsame Aufführen eines Stückes des Berliner Dozenten Rolf von Nordenskjöld mit allen beteiligten Saxophonisten, Klarinettisten und Lehrern!

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Projekttag Friedliche Revolution

(Text und Bilder: Martin Koch)

Kurz vor den Winterferien fand für die Klassenstufe 11 ein Projekttag zum Thema „Friedliche Revolution in der DDR“ statt.

Ziel des Projekttages war es, dass die Schülerinnen und Schüler sich mit den individuellen Erfahrungen und Erlebnissen von ehemaligen DDR-Bürgerinnen und DDR-Bürgern, die diese Ende der 1980er-Jahre bzw. Anfang der 90er-Jahre machten, auseinandersetzen. Dazu sollten die Schülerinnen und Schüler mit Familienmitgliedern im Vorfeld ins Gespräch kommen und anhand von Fragen Informationen und Materialien sammeln.

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„Die Nachbarn II“ – große Premiere am Goethe-Gymnasium Demmin

Von Inspirationen, Träumereien und wie diese in ein Theaterstück münden

(Text: Martin Koch)

„Großes Kino!“

„Wenn ich einen Hut hätte, würde ich ihn ziehen.“

„Nochmal eine ordentliche Schippe draufgelegt im Vergleich zum ersten Teil.“

„Durchweg tolle Leistungen der Schauspielerinnen und Schauspieler.“

„Das war viel mehr als „nur“ Schultheater.“

„Wir waren begeistert.“

„Ich bin unheimlich berührt und beeindruckt von der Wahl und der Umsetzung dieses so schwierigen und komplexen Themas.“

 

Die Rückmeldungen des Publikums zur Uraufführung von „Die Nachbarn II“ waren überwältigend. Und sie waren mehr als verdient. Denn der zweite Teil des von der Theater-AG selbst entwickelten Stücks „Die Nachbarn“ hatte es in sich und forderte das Publikum auf verschiedenen Ebenen heraus.

 

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